Gescher ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, die im Nordwesten des Kreises Borken liegt. Die Geschichte der Stadt reicht bis ins Mittelalter zurück.

Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung in Gescher stammen aus der Jungsteinzeit, etwa 5.000 bis 1.800 v. Chr. Im Mittelalter war Gescher ein wichtiger Handelsplatz, der von zahlreichen Handelsstraßen durchzogen war. Die Stadt profitierte von ihrer Lage an der Grenze zwischen dem Bistum Münster und dem Herzogtum Geldern und wurde zu einem wichtigen Umschlagplatz für Waren wie Wolle, Getreide und Eisen.

Im 16. Jahrhundert erlebte Gescher eine Blütezeit als Zentrum der Tuchproduktion. Die Stadt wurde zum Mitglied der Hanse und konnte sich wirtschaftlich und kulturell weiterentwickeln. Im 17. Jahrhundert geriet Gescher allerdings in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges in Mitleidenschaft.

Im 19. Jahrhundert wurde Gescher Teil des Königreichs Preußen und erlebte eine Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs. Die Industrialisierung brachte neue Arbeitsplätze und die Stadt wuchs schnell. In dieser Zeit wurden auch viele wichtige öffentliche Gebäude und Einrichtungen errichtet, wie zum Beispiel Schulen, Krankenhäuser und Kirchen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Gescher stark zerstört und verlor viele seiner historischen Gebäude. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau der Stadt, der in den 1950er und 1960er Jahren abgeschlossen wurde.

Heute ist Gescher eine moderne Stadt mit einer blühenden Wirtschaft und einer vielfältigen Kulturszene. Die Stadt hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter historische Gebäude wie das Schloss Ahaus und das Wasserschloss Anholt. Auch die Natur rund um Gescher ist beeindruckend, mit vielen Wäldern, Seen und Flüssen, die zum Wandern, Radfahren und Entspannen einladen.