Vom 1. Bis zum 4. Jahrhundert gehörte das Gebiet des heutigen Ungarn zum Römischen Reich. Später fielen die Hunnen, die Ostgoten, Langobarden und Awaren zu den Römern.

Das Königreich wurde von Stephan I. am 20. August des Jahres 1000 gegründet. Er wurde König, nachdem er vom Papst das Einverständnis eingeholt hatte. Stephan führte als König nun die Christianisierung in seinem Reich durch. Zuvor war Ungarn heidnisch. Nun wurden es Christen. Immer wieder fielen Osmanen in Ungarn ein und waren eine stetige Bedrohung für die Menschen. König Matthias Corvinus regierte ab 1448 das Land. In seiner Regierungszeit wurde Ungarn zu einer politischen Großmacht in Europa. Zudem war ich König von Kroatien und von Böhmen. 1490 verstarb er dann ohne Thronfolger. Das Reich zerfiel. Nun regierten die polnisch-litauischen Jagiellonen Ungarn und Böhmen bis 1526 in Personalunion.

Die Osmanen hatten Erfolg. Sie eroberten Ungarn. Die Ungarn erlitten in der Schlacht bei Mohács eine Niederlage. So kam der größte Teil Ungarns zur osmanischen Herrschaft. Ein kleines Gebiet im Westen blieb als Königliches Ungarn erhalten. 1686 konnte die osmanische Herrschaft beendet werden und ganz Ungarn kam nun unter habsburgische Herrschaft. Es gab mehrere Aufstände. 1848/49 kam es zu einer Revolution. Blutig wurde diese unterdrück und die Anführer flohen oder wurden hingerichtet.

Bis 1916 war Franz Joseph auf dem Thorn, dann starb er und sein Großneffe Karl I. folgte ihm. Ungarn umfasste auch Kroatien und Slowenien, Siebenbürgen und die Karpatenukraine. Viele verschiedene Völker gab es in Ungarn. Dies führte immer wieder zu Spannungen. Ungarn löste sich Ende des Ersten Weltkrieges von Österreich. Karl I. löste die Realunion auf. Kaiser Wilhelm II. im Deutschen Reich hatte abgedankt, auch Karl I. erklärte seinen Rückzug. Die demokratische Republik Ungarn wurde drei Tage später ausgerufen. Nach dem Ersten Weltkrieg schloss sich die Slowakei Tschechien an. Ungarn musste das Burgenland an Österreich abtreten und Siebenbürgen an Rumänien geben. Es folgte eine kommunistische Räterepublik. Nun versuchte Ungarn Siebenbürgen militärisch wiederzuerlangen und führte Krieg gegen Rumänien. Sie mussten sich schnell geschlagen geben. Miklós Horthy wurde zum Vertreter des Königs, führte formell die Monarchie wieder ein, übergab die Macht aber nicht an Karl. Friedensverträge verboten Ungarn die Monarchie wieder einzuführen. Horthy blieb bis 1944. Ab 1933 näherte sich Ungarn wieder dem nationalsozialistischen Deutschland an.

Ungarn kämpfte im Zweiten Weltkrieg an der Seite des Deutschen Reiches. Nach schweren Verlusten schlugen sie sich aber auf die andere Seite. Die Deutschen besetzten Ungarn im März 1944. Die jüdische Bevölkerung wurde deportiert und umgebracht. 1944 wollte Horty kapitulieren, aber er wurde festgenommen und abgesetzt. Die russische Rote Armee rückte immer weiter vor und eroberte das Land. Am 4. April 1945 war die Besetzung durch die Sowjetunion abgeschlossen. Ungarn geriet unter sowjetischen Einfluss und das Land wurde zu einer Volksrepublik und Teil des Ostblocks. Es kam 1956 zum Ungarischen Volksaufstand. Die Regierung wurde abgesetzt und es gab eine neue, demokratische Regierung. Es regierte Imre Nagy. Nach wenigen Tagen wurde der Aufstand von sowjetischen Truppen blutig niedergeschlagen und Nagy wurde hingerichtet. Staatschef wurde János Kádár. Bis 1988, also 32 Jahre lang. Der Sozialismus wurde in etwas abgemilderter Form praktiziert. Man war liberaler als in anderen sozialistischen Ländern. 1987 bildeten sich Oppositionsgruppen, 1988 musste Kádár zurücktreten. Die Demokratie setzte sich durch. Am 27. Juni 1989 zerschnitt der ungarische Außenminister zusammen mit seinem österreichischen Amtskollegen den Stacheldraht zwischen den beiden Ländern. Ein Flüchtlingsstrom von DDR-Bürgern folgte nach Ungarn. Es führte zu einer Fluchtwelle nach Österreich. Am 11. September ließ Ungarn schließlich alle ausreisewilligen DDR-Bürger nach Österreich ausreisen. Dies waren wichtige Maßnahmen zur Beendigung des Kalten Krieges. Die dritte Republik Ungarns wurde am 23. Oktober 1989 ausgerufen. 1998 wurde Viktor Orbán Ministerpräsident. Er blieb bis 2002 wurde dann 2010 erneut gewählt. Er will den Zuzug von Flüchtlingen nach Ungarn komplett verhindern. Die Grenzen der Balkanroute wurden schwer befestigt. Ihm wird vorgeworfen, Ungarn mehr und mehr autoritär zu regieren und Menschenrechte einzuschränken. 2012 kommt eine neue Verfassung und im März 2020 stimmt das Parlament ein Notstandsgesetz zu. Orbán darf nun per Dekret regieren und erhält damit eine umfassende Macht.