Die bauliche Entwicklung Detmolds kann man im historischen Stadtkern seit dem Mittelalter noch immer sehr gut erkennen. Ein festes Straßenschema der Stadt findet man auch bei anderen Stadtgründungen des 13. Jahrhunderts. Zur Sicherung der Stadt wurde eine Befestigungsmauer errichtet. Diese ist an einigen Stellen heute noch sichtbar.

Die zu Grafen erhobenen Landesherren wählten Detmold zu ihrer ständigen Residenz. Sie ließen die Burg Mitte des 16. Jahrhunderts zum Schloss im repräsentativen Stil der Weserrenaissance ausbauen. Sie sorgten mit dem Hofleben für wirtschaftlichen Aufschwung in der Stadt. Auch heute sieht man noch die oft reich verzierten Bürgerhäuser in Fachwerk. Diese entstanden nach dem verheerenden Stadtbrand 1547. Siebzig Häuser sind dem Brand zum Opfer gefallen. Detmold geriet während des Dreißigjährigen Krieges in große Not. Die Bevölkerung schrumpf um 1650 um die Hälfte der Bevölkerung. Dies lag auch an mehrere Pestwellen. Die Zeiten danach standen unter sozialen Spannungen, in denen es zu massiven Verfolgungen von Frauen, Männern und Kindern kam, die der Hexerei verdächtigt wurden. Auch in der Zeit des Barocks wirkte sich die Funktion als Residenzstadt sichtbar auf die Stadtentwicklung aus.

Als erste Stadterweiterung wurde ab 1701 die Neustadt planmäßig angelegt. Der Friedrichstaler Kanal schaffte eine Verbindung vom Residenzschloss zum neu erbauten Palais.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat die alte Stadtbefestigung ihre Funktionen verloren und auch an vielen Stellen wurde sie abgerissen. Die Bebauung wuchs über den mittelalterlichen Stadtkern hinaus.

Nach der Reichsgründung 1871 brachte eine weitere Veränderung das Anwachsen der Kommunen. Es wurden neue Straßenzüge und der Kaiser-Wilhelm-Platz angelegt. Um 1900 entstanden Bauten wie die Regierung, der Landtag, der Bahnhof, das Postamt, die Christus- und die Martin-Luther-Kirche sowie die Synagoge in der Lortzingstraße. Das Theater wurde kurz nach dem Ersten Weltkrieg eingeweiht.

Detmold blieb bis zur Revolution 1918 Regierungssitz des Fürstentums Lippe. Detmold wurde mit der Abdankung des Fürsten Leopold IV. und der Wahl eines demokratischen Landtags zur Hauptstadt eines neuen Freistaates. Das Schloss ist seitdem im Privatbesitz der ehemaligen Fürstenfamilie. Einige Räumlichkeiten sind für die Allgemeinheit zugänglich.

Das vom Hof geprägte kulturelle Leben blieb facettenreich, auch nach 1918. Besonders die im Jahr 1946 gegründete Hochschule für Musik trägt heute zum internationalen Flair der Stadt bei.

Als sich als dritter Landesteil sich Lippe 1947 dem Bundesland Nordrhein-Westfalen anschloss, verlor die Kommune ihren Status als Landeshauptstadt. Seither ist sie Sitz der Bezirksregierung für den Regierungsbezirk Detmold.

Die Stadt Detmold liegt im Osten von Nordrhein-Westfalen, in der Region Ostwestfalen-Lippe. Am Rande liegt der Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge. Der Teutoburger Wald bedeckt den Süden des Stadtgebiets. Die eigentliche Stadt liegt nördlich davon, ca. 30 Kilometer östlich von Bielefeld und ca. 100 Kilometer südwestlich von Hannover.

Das Stadtgebiet wird von der Werre entwässert. In die Werre münden in der Stadt der Knochenbach und der Heidenbach. Der Meschesee in Heidenoldendorf und der Donoperteich in Hiddesen sind größere Stehgewässer in Detmold.

Bildung

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