Geschichte

Um 12.000 v. Chr. siedelten sich erste Menschen auf dem Gebiet, das heute Lettland ist. Verschiedene Kulturen entwickelten sich. Etwa 4.000 v. Chr. wurden aus Jägern und Sammlern sesshafte Bauern.

Im 3. Jahrtausend v. Chr. wanderten die Liven von Norden nach Nordosten in das Gebiet ein. Ab dem 2. Jahrtausend verschmolzen sie mit den Balten. Baltische Stämme waren z. B. Kuren, Semgallen, Selonen und Lettgallen. Dies sind die Vorfahren der Letten.

Viele kleine Fürstentümer bildeten sich im frühen Mittelalter. Diese wurden nach 1237 von Rittern des Deutschen Ordens erobert. Hier gründeten sie den Deutschordensstaat. Polen hatte um Hilfe gegen die Preußen gebeten. Hierfür wurde den Ordensrittern Land versprochen. Das Land wurde besiedelt und die Menschen wurden zum Christentum bekehrt. Die Oberschicht, die aus Deutschland eingewandert ist, hatte großen Einfluss auf Kultur und Sprache und bildete den Adel.

Der Deutschordensstaat kam Ende des 14. Jahrhunderts unter den Einfluss des Großfürstentums Litauen und Polen.

In Lettland wurde auch die Reformation durchgeführt und so wurde das Gebiet protestantisch. Als sich die weltlichen Herzogtümer Livland und Kurland der Lehenshoheit Polens unterstellt hatte, fand der Ordensstaat fand 1560 endgültig sein Ende.

Die Bevölkerung schrumpfte aufgrund von Kriege und Epidemien. Livland wurde 1629 von Schweden erobert. Das Kurland wurde polnisch. Im Großen Nordischen Krieg kam das Gebiet 1710 an Russland. Die Herrschaft der Zaren endete 1917 in Russland und die Bolschewiken übernahmen die Macht. Eigentlich sollte dies auch in Lettland geschehen, doch diese befreiten sich im Lettischen Unabhängigkeitskrieg von 1918 bis 1920 von der russischen Herrschaft und riefen die Republik aus.

Ab 1936 wurde Lettland diktatorisch regiert. 1939 teilten Deutschland und Russland Osteuropa im Hitler-Stalin-Paket unter sich auf. Lettland blieb bis 1940 unabhängig. Dann aber besetzte die Sowjetunion Lettland. 1940 wurde die Lettische Sozialistische Sowjetrepublik gegründet. 1941 wurde Lettland von Deutschland besetzt. Lettland wurde 1945 zum Ende des Zweiten Weltkrieges wieder von der Sowjetunion besetzt. Lettland blieb bis 1990 Teil der Sowjetunion. In dieser Zeit wurden die lettische Sprache und die Kultur stark unterdrückt. 1941 wurden viele Letten deportier. Durch eine Ansiedlungspolitik kamen viele Russen nach Lettland.

Lettland wurde am 21.08.1991 mit dem Zerfall der Sowjetunion erneut unabhängig. Im Zuge der Singenden Revolution wurde diese im Mai 1990 erklärt worden. Das Singen eigener Volkslieder oder Nationalhymnen war den Balten verboten worden. Singend zeigten sie ihr Bestregen nach Unabhängigkeit.

Die ersten Jahre der Unabhängigkeit waren wirtschaftlich schwierig. Doch dann kam ein großes Wirtschaftswachstum. Lettland hat sich inzwischen von der Krise in 2007 erholt. Für die im Land lebenden Russen bedeutet die Unabhängigkeit, dass ihre Staatsangehörigkeit zu Lettland nicht anerkannt wurde. Viele Russen sind bis heute staatenlos. Lettland trat 2004 der Europäischen Union bei und 2014 der Eurozone.

Geografie

Lettland ist größtenteils eine sehr flache Landschaft. Ganz leichte Anhöhen sind im Westen des Landes zu finden. Bis 180 m ü. NN, im Hochland von Kurland.

Bedeutende Häfen liegen an der Westküste, wie Liepaja und Ventspils. Zu Kurland gehören noch die Städte Kuldiga und Tals.

Die Semgaller Ebene bildet das Zentrum des Landes. Diese Ebene liegt zwischen den Flüssen Lielupe und Daugava. Diese münden hinter Riga in den Riggter Meerbusen.

An der Lielupe befindet sich die Stadt Jelgava.

Das Hochland Vidzeme erstreckt sich nordöstlich von Riga. Seine höchste Erhebung ist der Gaizina Kölns mit 311 m u. NN.

Die Städte Madona und Gulbene liegen dort.

Zahlreiche kleine Seen findet man in Südosten, in Latgallen. Durchzogen von vielen Flüssen und Moorlandschaften. Hier liegen auch die Städte Rezekne und Daugavpils.

Lettland hat eine Größe von 64.589 Quadratkilometer und ist somit etwas kleiner als Irland.